Schwerpunkt Allgemein, Christliches Profil, Menschlichkeit verbindet
Wenn die Verbeugung gar keine Demut ist …
Bei der Fortbildung „Interkulturelle Kompetenz stärken“ setzten sich 15 Wertebeirat-Vorsitzende und -Mitglieder aus neun EVV-Krankenhäusern mit kultureller Kompetenz auseinander.
Wenn der frisch operierte, aus Tunesien stammende Patient die Klingel drückt und der Pflegekraft, die nach ihm schaut, sagt, er wolle einen Arzt sprechen – liegt das an seiner Kultur, an seiner akuten postoperativen Situation oder daran, dass er selbst Arzt ist, also an seiner Person? Das zu erkennen, verhindert Konflikte und gegenseitige Kränkungen – und ist gar nicht so einfach.
Mit Trainerin Brigitta Lunderstädt erarbeiteten die Teilnehmenden – aus elf unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern im Krankenhaus – in konkreten Beispielen, inwiefern kulturelle Unterschiede den Arbeitsalltag im Krankenhaus prägen, wie man kulturelle von situationsbedingten Faktoren und persönlicher Prägung unterscheidet und welche „Brücken“ eine gelingende Zusammenarbeit ermöglichen.
Eindrucksvoll erlebten die Werte-Engagierten, wie stark die eigene kulturelle Prägung ist oder wieviel Zeit es braucht, die Kultur in einem anderen Land zu begreifen. Ein Aha-Effekt war eine Übung, die eigene Fehlwahrnehmungen bzw. -deutungen offenbarten – vielleicht ist die Verbeugung gar keine Demutsgeste, sondern Ausdruck einer tiefen spirituellen Verbindung zur Erde …
Die Wertebeiräte im EVV identifizieren Werte-Themen am jeweiligen Krankenhaus und beraten die Direktorien, wie das christliche Profil glaubwürdig, gemeinschaftsstiftend und zum Wohl von Mitarbeitenden und Patienten realisiert werden kann.
Beitrag von Cäcilia Branz, Leiterin Fachbereich Christliches Profil im Elisabeth Vinzenz Verbund
Bei Interesse finden Sie hier die „Ordnung für Wertebeiräte in den Einrichtungen des EVV“
Beitragsbild angefertigt mit Dreamstudio zum Prompt: „An abstract image of bridges that emphasizes the metaphorical aspect of building connections between cultures.“