Schwerpunkt Allgemein, EVV Campus Pflege, Menschlichkeit verbindet, Zusammenwachsen

Generalistik ist ein dynamischer Prozess

Tino Hortig, Pflegedirektor am St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof sowie am Franziskus Krankenhaus Berlin, äußert sich gemeinsam mit anderen Vertretern der Pflegebranche in der August-Ausgabe der Wohlfahrt Intern zur Generalistik in der Pflegeausbildung.

 

„Unsere Auszubildenden lernen in unterschiedlichsten Settings Herangehensweisen und Behandlungsmöglichkeiten kennen, um ein breites Pflegeverständnis zu entwickeln.

Die Vielfalt der einzelnen Bereiche wie ambulante Pflege, Langzeitpflege und Akutpflege ermöglicht es, eigene Stärken und Vorlieben zu entdecken und über die Ausbildungsjahre zu vertiefen.

Eine Abwanderung aus der Altenpflege in die Akutpflege im Krankenhaus oder umgekehrt sehen wir nicht. Bereits heute ist die Langzeitpflege so komplex, dass die Attraktivität, dort zukünftig zu arbeiten, steigen wird. Positiver Effekt ist die Aufwertung der Praxisanleiter.

Wir haben ein neues Praxisanleiterkonzept erstellt, bei der die Pflegeschule eng mit den zentralen und dezentralen Anleitern kooperiert.

 

Und weiter:

Aber die Generalistik bleibt entwicklungsfähig. So verursacht die anspruchsvolle Ausbildung bei einigen Auszubildenden Ängste und das Gefühl, der Komplexität des Lernstoffes nicht gewachsen zu sein.

Der Dokumentationsaufwand ist gestiegen und die Ausbildung erfordert mehr Organisations- und Koordinationsfähigkeiten der Praxisanleiter.

Kurz: Die generalistische Ausbildung ist ein Kraftakt für Pflegeeinrichtungen.

Bezogen auf die Diskussion der Anrechnung der Fachkraftquote zukünftiger Pflegefachkräfte in der Neonatologie muss ein vertretbares Ergebnis her.

Unklar ist, ob die Anerkennung der zukünftigen Pflegefachfrauen und -männer mit einem Vertiefungsanteil im Bereich der Pädiatrie den gesetzlichen Vorgaben entspricht.“

Foto: SJK / Tennert

 

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