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St. Adolf-Stift als Kompetenzzentrum auf einer Liste mit führenden Unikliniken

Das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift wurde von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als eines von sieben Krankenhäusern in Deutschland als zertifiziertes „Kompetenzzentrum Oberer Gastrointestinaltrakt“, also für die Chirurgie des Magens und der Speisenröhre, aufgenommen.

Einziges Kompetenzzentrum in Schleswig-Holstein

Damit befindet es sich in Gesellschaft führender Unikliniken und ist zugleich das einzige Kompetenzzentrum in Schleswig-Holstein.

Am 12. November war es endlich soweit: Das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) wurde stellvertretend für das gesamte Team der Upper GI an Departmentleiter Dr. Human Honarpisheh überreicht.

Der Experte für den oberen Verdauungstrakt blickt auf eine über 20-jährige Erfahrung – davon 13 Jahre als verantwortlicher Operateur – zurück und hat über 2.000 Eingriffe im oberen Gastrointestinaltrakt, davon mehr als 400 allein an der Speiseröhre, vorgenommen.

Der 50-jährige gebürtige Iraner hat viele Ärzte ausgebildet und im Krankenhaus Reinbek erfolgreich Teams aufgebaut, die jeden Handgriff kennen.

Mit ihnen hat Dr. Honarpisheh über ein Jahr auf die anspruchsvolle Zertifizierung hingearbeitet.

Dr. Kerstin Hoeft, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) übergab das Zertifikat als „Kompetenzzentrum oberer Verdauungstrakt“ an
Departmentleiter Dr. Human Honarpisheh, der auf die komplexen Eingriffe an der Speiseröhre spezialisiert ist, und Krankenhausgeschäftsführer Björn Pestinger (rechts).

St. Adolf-Stift weit über Mindestmenge

Dr. Kerstin Hoeft, Geschäftsführerin der DGAV, betonte bei der Auszeichnung, dass das St. Adolf-Stift die geforderte Mindestmenge weit übersteige.

„Unsere Auditoren überzeugten sich vor Ort von der modernen und umfassenden Ausstattung. Sie hoben hervor, dass die Eingriffe leitliniengerecht, qualitätsorientiert und sehr zeitgerecht erfolgen. Sie lobten im Prüfbericht die fachliche Expertise der beiden Zentrumschirurgen. Sie sei auf sehr hohem Niveau adäquat und nachvollziehbar vorhanden. Die Zertifizierung wurde uneingeschränkt empfohlen.“

Die Chirurgin aus Berlin lobte das gesamte Team, das in verschiedenen Disziplinen und Funktionen das Ziel erreicht hat:

Die Zertifizierung ist das Ergebnis von Energie, Engagement und Ernsthaftigkeit des gesamten Teams.
Dr. Kerstin Hoeft, DGAV

 

Dr. Kerstin Hoeft von der DGAV übergab das Zertifikat als „Kompetenzzentrum oberer Verdauungstrakt“ an Departmentleiter Dr. Human Honarpisheh, stellvertretend für das gesamte interdisziplinäre Team.

Zertifizierte „Beste Medizin“: Am oberen Gastrointestinaltrakt

Dr. Hoeft schloss ihre Rede mit den Worten: „An dem Zertifikat können die Patienten erkennen, dass im Krankenhaus Reinbek Operationen am oberen Gastrointestinaltrakt auf höchstem fachlichen Niveau und unter Einhaltung höchster Qualitätsanforderungen durchgeführt werden.“

Prof. Dr. Tim Strate, Leiter der Chirurgischen Klinik und Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie ist sichtbar stolz:

„Bislang haben erst sieben Krankenhäuser, darunter die Unikliniken Mainz, Köln und Heidelberg ebenso wie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Hürde einer DGAV-Zertifizierung genommen. Kein anderes in Schleswig- Holstein.

Das ist u.a. auf die Komplexität der Eingriffe an der Speiseröhre zurückzuführen. Die anatomische Lage ist kompliziert: Die Speiseröhre befindet sich in direkter Nähe der Aorta und der Luftröhre, die mit ihrer pergamentdünnen Haut sehr empfindlich ist.

Es ist eine große Herausforderung, eine von Krebs befallene Speiseröhre und das Lymphgewebe präzise zu behandeln, um Rückfälle zu vermeiden. Darum ist auch eine Mindestmenge für die Operationen definiert worden.

Weitere Voraussetzungen für die Zertifizierung sind eine niedrige Mortalität und Morbidität, also dass die Patienten nicht nur eine Operation überleben, sondern bei Ihnen auch während und nach der OP keine Komplikationen auftreten.“

Anatomiekurs während der Pressekonferenz für die Journalisten.

Eingespielte OP-Teams – standardisierte Abläufe

Die Speiseröhre kann von gut- und bösartigen Erkrankungen betroffen sein.

Wird nach Ausschöpfung aller medikamentösen Therapien oder beim Entdecken eines Tumors ein chirurgischer Eingriff notwendig, kommt es auf Präzision an.

Departmentleiter Dr. Human Honarpisheh erklärt: „Die schwierigste Operationen sind die, bei denen man gleichzeitig im Brustraum und im Bauchraum operieren muss, zum Beispiel bei Krebs. Denn hierbei wird aus dem Magen eine Speiseröhre geformt und dann im Brustraum eingesetzt. Oft entscheiden nur wenige Millimeter etwa beim Entfernen von Lymphgewebe über das Gelingen.“

Darum sei ein großer Erfahrungsschatz beim Operateur und dem Team wichtig.

Honarpisheh: „Im St. Adolf-Stift operieren Speiseröhren nur eingespielte Teams in standardisierten Abläufen. So weiß jeder am OP-Tisch, was als nächstes passiert.“

Rate an Tumorentfernung bei 96%

Bei der Speiseröhren-OP trägt der Operateur eine Lupenbrille; sie wird im Krankenhaus Reinbek meistens mit einer kleinen Öffnung des Brustkorbs durchgeführt, die Bauchraum-OP in der Regel minimal-invasiv, also durch Schlüssellochtechnik.

Chefarzt Strate sagt: „Dr. Honarpisheh und sein Team konnten durch optimierte technische Schritte den Bedarf an Blutkonserven so minimieren, sodass eine Bluttransfusion während einer Speiseröhren-OP im St. Adolf-Stift als eine Seltenheit gilt. Auch die Rate an vollständigen Tumorentfernungen liegt in unserer Klinik mit der R0-Rate von 96 % über dem internationalen Durchschnitt. Beides kommt unseren Patienten zugute.“

Feierstunde zur Auszeichnung.

Gründliche Patienten-Vorbereitung vor der OP

Dr. Honarpisheh bereitet die Patienten im St. Adolf-Stift vor einer Speiseröhren-Operation gründlich vor. So würden Patienten mit einem oft vehementen Gewichtsverlust „aufgepäppelt“: Sie erhalten Ernährungsberatung, manchmal auch künstliche Ernährung.

Da viele Raucher mit Lungenerkrankungen an Speiseröhrenkrebs leiden, sei es außerdem wichtig, dass die Lunge vorher trainiert wird, um einer postoperativen Lungenentzündung vorzubeugen.

Die guten Zahlen belegen die gute Vorbereitung. So könnten die Patienten schnell wieder schlucken und essen.

Geschäftsführer Björn Pestinger sagte bei der Zertifikatsübergabe: „In einer Zeit, in der laut über die Schließung einer Großzahl von Krankenhäusern nachgedacht wird, um die Qualität für den Patienten zu verbessern – wie zuletzt in einem Gutachten der Bertelsmann-Stiftung – hat das Krankenhaus-Reinbek seine Hausaufgaben gemacht: Unsere Kliniken konzentrieren sich auf das, was wichtig ist. Dazu gehört der Ausbau der vorhandenen Schwerpunkte wie hier die Tumorbehandlung. Nur durch diese Spezialisierung sind die guten Ergebnisse in der Behandlung im St. Adolf-Stift zu erklären und so erreicht man dann auch ein bundesweit exzellentes Niveau in einem vermeintlich kleinen Krankenhaus am Rande der Großstadt.“

Die nächsten Zertifizierungen stehen an

Der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Stefan Jäckle ergänzte: „Das Departement sei nicht das einzige, das seine Güte einer externen Kommission unter Beweis stelle – auch Bereiche wie die Pankreas- und Darmchirurgie können seit Jahren auf sehr gute Behandlungsergebnisse im nationalen und internationalen Vergleich verweisen. Hier stehen die nächsten Zertifizierungen an.“

Geschäftsführer Björn Pestinger bei der „Feier-Viertelstunde”.

 

Beitrag aus der Mitarbeiterzeitung des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift.

Redaktion: Andrea Schulz-Colberg

Fotos: Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift / Schulz-Colberg

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